Lebensmittelkosten – Was gebt ihr für Essen aus?
Wie teuer ist dein Leben? Wieviel Geld gibst du aus? Und wie viel brauchst du wirklich? Was man verdient, weiß man meistens ziemlich genau. Wofür das Geld am Ende des Monats draufgegangen ist, häufig deutlich weniger. Denn auch, wenn wir vermeintlich sparsam sind, uns keine großen Neuanschaffungen leisten, kaum Shoppen gehen und für Urlaub gerade ohnehin keine Zeit haben, ist am Ende des Monats oft nichts mehr da vom goldenen Glück. Ist es mit dem Geld etwa wie mit den Socken in der Waschmaschine? Oder wohin verschwindet es klangheimlich, ohne dass wir Notiz davon nehmen?
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Ausgabenübersicht erstellen
Je weniger Geld man zum Leben hat, desto wichtiger ist es natürlich, seine Ausgaben im Blick zu behalten, um nicht vorzeitig vor vollendeten Tatsachen zu stehen und im schlimmsten Fall mit einem ungedeckten Konto an der Drogeriekasse zum Stehen zu kommen. Aus diesem Grund rieten meine Ellis mir direkt nach meinem Auszug, zunächst einmal eine Ausgabenübersicht zu führen, damit ich ein Gefühl dafür bekommen würde, was in meinem Leben wie viel Geld auffrisst.
Ich protokollierte also meine Einkäufe. Die Fahrkarten, die Kaugummis, die Nagelschere, den Döner. Und auch wenn ich mir am Ende des Tages keiner größeren Investition bewusst war, fehlten locker mal mir nichts dir nichts 30 EUR. Für Essen, Fortbewegung und frischen Atem. Puh. Das läppert sich aber geschwind.
Insbesondere bei Beträgen unter 2 EURO ist die Hemmeschwelle zum Kauf schier gar nicht vorhanden. Neue Zopfhalter, oh ja – brauch ich! Noch schnell ne Coke, damit ich Abends noch was schaffe – geht klar! Oh seit Mittags nichts gegessen – hier gibt es kleinen Käsekuchen. Gebongt!
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Realistische Ausgaben > geplante Ausgaben
5 solche Quicki-Entscheidungen lassen dich schnell mal eben 10 EURO loswerden. Tatsächlich kommen aber noch Zeitschriften, der Wocheneinkauf und Hygieneartikel hinzu. Vom Ausgehen mit den Freunden am Wochenende ist da noch gar keine Rede.
Zur Angewohnheit habe ich mir gemacht, nicht mehr täglich im Supermarkt einen Stopp einzulegen, und nach Bedarf die Dinge nach Hause zu schleppen. Lieber einmal richtig und den Kühlschrank schön voll. So ziehe ich meistens mit meiner Mini-Einkaufsliste los und mache mir einen Plan. Keine finanziellen, aber einen kulinarischen. Zahlen muss ich an der Kasse meist zwischen 50 und 70 EUR. auf 4 Wochen hochgerechnet macht das im Monat zwischen 200 und 300 EUR. Seit kurzem kommt eine wöchentliche Bio-Gemüsekiste für 16 EUR auch noch obendrauf – die wird mir aber geliefert.
DAS sind die überschaubaren Kosten, die für mich zu den „Fixkosten“ gehören. Also allem, was ich wirklich jeden Monat einkaufe. Das Kraut fett machen hingegen die Spontan- und Impulskäufe, die uns unbedingt jetzt sofort etwas haben wollen lassen. Im Nu sind auf diese Weise – und wenn es am Tag NUR 5 EURO sind – am Monatsende noch einmal saftige 150 EUR für Krimskrams geworden.
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Liege ich im Durchschnitt?
Verblüfft hat mich diese Infografik, die verdeutlicht, wie wenig die Ausgaben für Lebensmittel in Deutschland prozentual zu unserem Einkommen doch im Durchschnitt nur ausmachen.
Lediglich 10 bis 14 Prozent unseres Gehaltes „verfuttern“ wir. Wenn ich bei jetzt also mal 350 EUR Futtergeld im Monat ansetze, dann müsste ich dabei ja mindestens 3500 Ocken erwirtschaften. Weit gefehlt. Also entweder ich futter zu viel. Ich futter zu gut. Oder ich verdiene zu wenig. Als gesundes Mittelmaß würde ich jetzt mal keinem davon beipflichten. Insgesamt würde ich meinen Konsum sogar als sehr durchschnittlich einstufen.
Im Text lese ich meine Vermutung sogar noch einmal bestätigt: „Deutschland steht im weltweiten Vergleich mit 10,3 Prozent an neunter Stelle der Gering-Ausgeber für Nahrungsmittel. 355 Euro investieren wir hierzulande in unseren monatlichen Bedarf an Essen und Getränken. Und das bei Einnahmen von ungefähr 3451 Euro.“ (Quelle: Vexcash)
Dann sind es also doch die Einkünfte, die mich hier im Durchschnitt abfallen lassen und die hier eine andere gesellschaftliche Mitte skizzieren, als sie in meinem Leipziger Umfeld existiert.
Beachtlich sind auf der anderen Seite natürlich erst Recht die Nationen, die am anderen Ende der Skala liegen und mit weit über 50% ihrer Einnahmen für Lebensmitteleinkäufe dabei sein. Vergleich ich das jetzt jedoch noch mit der statistischen Verzerrung, die ich bei mir selbst feststellte, ist das Ergebnis erschreckend. Denn wo bleiben bei solchen Abzügen für das eigene täglich Brot noch die Groschen für das Dach über dem Kopf? Den Arztbesuch? Oder ein paar neue Schuhe?
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Inne halten – statt Klagen auf hohem Niveau
Erzornt also nicht, wenn euer Bio-Brokkoli im Winter 3,80 EURO kostet anstelle von 2,40 EUR. Geht in euch, was ihr wirklich braucht. Behaltet eure Ausgaben im Blick. Und vermeidet sinnlose Spontankäufe, wenn ihr euch am Ende des Monats sonst nichts mehr leisten könnt.
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